Was ist die Eingangsstufe?

In der 5. und 6. Klasse werden die Kinder in schulzweigübergreifenden Klassen unterrichtet. Die Eltern melden ihre Kinder für einen Schulzweig an, die Kinder kommen in Klassen, in denen Schülerinnen und Schüler des Haupt-, Realschul- und des Gymnasialzweiges und Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Sie werden dort auf unterschiedlichen Niveaus gefordert und gefördert.

Warum haben wir die Eingangsstufe eingeführt?

  • Individuelle Entwicklung braucht Zeit! Die Zuordnung der Kinder auf Schulzweige in der 4. Klasse ist viel zu früh und nicht notwendig. Wir räumen den Kindern zwei Jahre mehr Entwicklungszeit ein.
  • Die Entwicklung der sozialen Kompetenzen ist die Grundlage, auf der die kognitive Entwicklung optimal stattfinden kann. Diese vollzieht sich bei Jungen verzögert, weshalb eine längere Entwicklungszeit geboten ist.
  • Die am Ende der Grundschule bisher gegebenen Schullaufbahnempfehlungen fallen weg, es gibt ein Beratungsgespräch anlässlich des Übergangs in die weiterführende Schule, das sich nur auf ausgewählte Fächer stützen kann und nicht die Anforderung in der Sekundarstufe in z.B. den naturwissenschaftlichen Fächern oder den Fremdsprachen abdeckt.
  • Da in der Eingangsstufe alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden, führt ein möglicher Schulzweigwechsel nicht zu einem Klassenwechsel in diesen Jahrgängen. Damit entfällt für diese zwei Jahre die sehr negative Versagenserfahrung. Es bleiben stabile Klassenverbände
  • Durch die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Jahren erhalten auch im Gymnasialzweig die Kinder wieder mehr Zeit, die wir im 5. und 6. Jahrgang nutzen können.

Ziele der Eingangsstufe:

  • Unser Ziel sind zufriedene, angemessen geforderte, sozial eingebundene Kinder.
  • Jedes Kind soll sich entsprechend seinem Entwicklungsstand herausgefordert fühlen: Das bedeutet, es gibt Möglichkeiten an Schwächen zu arbeiten, eigenständig selbst gewählte Themen zu bearbeiten und zu präsentieren (Drehtürprojekt, Projektarbeit in leistungsgemischten und leistungsähnlichen Gruppen) und soziale Kompetenzen innerhalb der Klassengemeinschaft und der Schulgemeinschaft zu entwickeln.
  • Auf allen Leistungsstufen nimmt die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler zu. Durch gezielte Individualisierung des Lernangebots werde die Lernenden in ihrer Entwicklung gefördert.
  • In der Eingangsstufe erfahren sich die Schülerinnen und Schüler als Mitglied einer Schulgemeinschaft. Auf dieser Basis entwickelt die Schule auch in den weiteren Schuljahrgängen schulzweig- und jahrgangsübergreifende Lernsituationen.

Organisation der Eingangsstufe

  • Lehrkräfte in der Eingangsstufe unterrichten im Team. Wir schaffen Strukturen, die es den Unterrichtenden ermöglichen, im Austausch ihren Unterricht für die unterschiedlichen Niveaus gemeinsam zu entwickeln.
  • In jedem Klassenteam arbeiten Lehrkräfte aus dem Gymnasialzweig, dem Haupt- und Realschulzweig und Förderlehrkräfte zusammen.
  • Der gemeinsame Unterricht enthält Formen der inneren Differenzierung und Lernangebote auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus: z.B. Kooperatives Lernen mit unterschiedlichen Aufgaben und unterschiedlichen Rollen für die Schülerinnen und Schüler, Helfersystem, Individuelle Lernangebote, Unterrichtsgespräche, …
  • Die Lerngruppe kann für zusätzliche Lern- und Übungsstunden in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik in zusätzlichen Stunden geteilt und in Kleingruppen auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus unterrichtet werden.
  • In dem Jahrgang 5 werden alle Kinder gemeinsam im Klassenverband unterrichtet. Erst im Jahrgang 6 findet eine äußere Differenzierung in den Fächern Mathematik und Englisch auf grundlegendem und erhöhtem Niveau statt.
  • Ab der Klasse 6 wählen die Schülerinnen und Schüler ihre zweite Fremdsprache. Im Gymnasialzweig sind Französisch, Latein oder Spanisch möglich. Realschülerinnen und Realschüler haben die Möglichkeit, Französisch zu wählen.
  • Die Bewertung erfolgt auf unterschiedlichen Niveaus entsprechend der Anmeldung zu einem Schulzweig. Sollte sich herausstellen, dass für ein Kind die Anforderungen nicht angemessen sind, weil es unter- oder überfordert ist, wird in Absprache mit den Eltern das passende Anforderungsniveau beraten. Dies ermöglicht auch eine Teilbegabtenförderung für Kinder, die eine besondere Begabung für ein Fach aufweisen.
  • Die ganzheitliche Entwicklung des Kindes mit seinen kognitiven und sozialen Fähigkeiten wird angestrebt: Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Kooperation, Reflexionsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, kritisches Denken und Handeln, …
  • Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein Kernpunkt der Arbeit in der Eingangsstufe. Zusätzliche Elterninformationen Elternsprechtage bieten die Möglichkeit des Austausches.

Wie geht es in der 7. Klasse nach der Eingangsstufe weiter?

  • Im Laufe der Eingangsstufe sollte sich in einem gemeinsamen Prozess zwischen Lehrkräften Eltern und Kindern herausgestellt haben, welcher Schulzweig für jedes Kind der angemessene ist.
  • Kinder des Gymnasialzweiges werden ab dem Jahrgang 7 in Gymnasialklassen unterrichtet.
  • Kinder, die den Haupt- und Realschulzweig besuchen, werden in den Jahrgängen 7 u. 8 gemeinsam aber zieldifferent unterrichtet. Ab Jahrgang 9 erfolgt eine abschlussbezogene äußere Differenzierung.
  • Kinder mit Förderbedarf werden in den Klassen unterrichtet, die für den notwendigen Förderbedarf und die Leistungsfähigkeit der Kinder den besten Rahmen darstellen.

Elternbrief zur neuen Lernwerkstatt

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